Für das Erreichen der Klimaziele eines energieautonomen Tirol 2050 ist die Reduktion des Energiebedarfs von Gebäuden ein signifikanter Faktor. Während sich zahlreiche Maßnahmen in diesem Bereich auf energieeffizientes Bauen und Sanieren von Wohngebäuden fokussieren, verfolgt das TEAM-Building-Projekt einen neuen Ansatz, der die Nutzergemeinschaft kommunaler Gebäude, insbesondere von Schulen, ins Zentrum rückt.
Rainer Mayr, e5-Teamleiter in Stams/Universität Innsbruck
Das Projekt ist ein erster Schritt hin zu verstärkter, interdisziplinärer Kooperation in den Gebieten energieeffizientes Bauen, Baumanagement, Data Science und Software Engineering. Das Ziel ist die Entwicklung einer sensor- und datengetriebenen Lösung, mit der Gebäude spezifisch, kontinuierlich, nutzerorientiert und kostengünstig überwacht und bewertet werden können. Für Architekten und Gebäudebetreiber sollen zielgruppenspezifische Dienste bereitgestellt werden.
Ergebnis des zweijährigen Projekts wird eine evaluierte Pilotumsetzung sein, sowie ein Konzept für den gesamten Workflow von der Platzierung der Sensorausstattung bis zum Betrieb der Cloud-Plattform. Nach Projektende soll die Lösung im kommunalen Bereich ausgerollt und so verwertet werden. Darüber hinaus ist geplant, das Anwendungsspektrum sukzessive zu erweitern, z.B. auf andere Gebäudetypen und weitere Gebäudeparameter.
Die entwickelten Dienste sollen das Raumklima und den Energieverbrauch des Gebäudes bewerten und Empfehlungen und Hinweise geben, z.B. hinsichtlich
Für das intelligente Analyse- und Empfehlungssystem werden zielgruppengerechte Darstellungen entwickelt:
Die Lösung im Sinne eines zielgruppengerechten Analyse- und Empfehlungssystems soll aus drei zentralen Komponenten bestehen:
Die Fragestellungen der betrachteten Anwendergruppen stehen im Zentrum des Projektvorhabens.
Die Datenerfassung verwendet vorhandene Daten, sofern es ihre Genauigkeit zulässt, sowie eine für das Vorhaben adaptierte kostengünstige Sensorausstattung. Im Rahmen des Projekts wird eine einfache Sensorikmessdatenerfassung entwickelt (z.B. CO2-Gehalt, Volumenströme der Lüftungsanlage, Raumtemperatur und Feuchte). Das Gebäudemodell beinhaltet die Gebäudeparameter, die für die Ableitung von Soll-Werten für die erhobenen Daten notwendig sind. Die Analytikinfrastruktur sammelt die erhobenen Daten und bereitet sie auf. Unter Einbeziehung des Gebäudemodells, sowie unter Anwendung von Statistik- und Machine-Learning-Algorithmen werden Dienste für Gebäudebetreiber und Architekten zur Verfügung gestellt.
Die erarbeitete Lösung wird im Schulgebäude der NMS Stams prototypisch umgesetzt und evaluiert. Das Gebäude wurde durch das Büro von Raimund Rainer 2009 modernisiert und als Niedrigenergiegebäude ausgebaut. Das Gebäude verfügt über eine aktive Wohnraumlüftung und eine komplexe Steueranlage für Heizung und Klimatisierung.
Besondere Aufmerksamkeit kommt der Übertragbarkeit der Lösung auf weitere Gebäude zu. Angestrebt werden nachhaltige Energie- und Kosteneinsparungen im Gebäudebetrieb in Tirol und darüber hinaus.
Neuer Gebäudeteil der NMS Stams (Foto: info@simonrainer.com)
Die drei Projektpartner arbeiten bei der Umsetzung des Vorhabens intensiv mit zwei assoziierten Partnern, der Klima- und Energiemodellregion Imst sowie der Gemeinde Stams zusammen.
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